Vernetzt. Sicher. Effizient.

von Eckhard Bilitewski,

Die Schaffung intelligenter Mobilität erfordert die Transformation aller an Mobilität beteiligten Unternehmen und Personen. Dieses zu schaffen wird zu den komplexesten Transformationen des nächsten Jahrzehnts gehören.

Herausforderung Mobilität. Unsere Städte und Gemeinden haben einen unmittelbaren Handlungsbedarf. Die UN-Klimaziele, im Rahmen der Weltklimakonferenz 2015 in Paris verabschiedet, gelten nach wie vor – und sind noch lange nicht erreicht. Die Feinstaubproblematik (nicht nur in Stuttgart) übersteigt die vereinbarten Grenzwerte häufig um ein Vielfaches. Das Verkehrsaufkommen in größeren und mittleren Metropolregionen überschreitet das Maß der Zumutbarkeit regelmäßig. Dazu kommen noch – sofern man sich dem öffentlichen Personennahverkehr anvertraut - unzureichend aufeinander abgestimmte Verkehrsverbindungen und eine oftmals unübersichtliche Ticket- und Buchungssystematik. Dazu gesellt sich natürlich noch die Frage der sogenannten ersten und letzten Meile, wie man also zu den Starthaltestellen hin- und von den Zielhaltestellten weiterkommt, bis zu dem eigentlichen Bestimmungsort.

Hier sind die Stadt-, Verkehrs- und Umweltplaner gefordert mit konkreten Lösungen aufzuwarten. Pilotprojekte, die die oben genannten Themen adressieren, sind jetzt zu starten, die dann auch Teil einer Gesamtkonzeption sind, um die Herausforderung Mobilität anzunehmen.

Integrierte Mobilitätsplattform. In den bisherigen Mobilitätsinitiativen werden viel zu häufig einzelne Auswirkungen bearbeitet, ohne ein Gesamtbild vor Augen zu haben. Eine integrierte Mobilitätsplattform, die sowohl für die Nutzer als auch für die Anbieter von Mobilität attraktiv ist, vergleichbar etwas mit einem Hotelportal, sollte die Zierichtung vorgeben. Diese Plattform ermöglicht die Integration unterschiedlicher Verkehrsmittel, verknüpft die Information, die Buchung, Ticket-Erstellung und Abrechnung idealerweise mit den jeweiligen Loyalty-Programmen der Mobilitätsanbieter zu einer intelligenten Mobilitätsanwendung, über die auch Verkehrsströme gelenkt werden können. Der Vorstoß von Bundesminister für Verkehr Dobrindt für eine digitale Fahrkarte für alle Städte zielt in eine ähnliche Richtung.

Alternative Antriebe. Die Entwicklung hin zu einer integrierten Mobilitätsplattform gibt die Zielrichtung vor, ist aber ein schrittweiser Prozess. Das mittlerweile vermehrt alternative Antriebe (Elektro, Wasserstoff) in den Fokus kommen, hilft den Städten und Gemeinden in Richtung der Erreichbarkeit der Umweltziele arbeiten zu können. Das Problem des innerstädtischen Verkehrsaufkommens wird darüber aber noch nicht gelöst.

Die intelligente Mobilität hat die Aufgabe zu lösen, wie Individualverkehr im Rahmen eines multimodalen Verkehrskonzeptes sinnvoll mit anderen Verkehrsmitteln kombiniert werden kann. Dazu sind entsprechende Anreize zu schaffen, das solche Verkehrskonzepte angenommen und weiterentwickelt werden können.

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